Dr. Erna R. Fanger und Hartmut Fanger MA
Seit über 25 Jahren erfolgreiche Dozenten für Kreatives und Literarisches Schreiben, Fernschule, Seminare, Lektorat
Neues aus unserer Website: Wir jubilieren - 10 Jahre schreibfertig!
Alle Infos über unsere Schreibgruppen finden sich auf unserer Startseite und unter „Aktuell“ – mit Ausnahme eines besonderen Termins zum Vormerken: OnlineTreffen am Samstag, 20.01.2024, 11-13 Uhr, Feedbackrunde zu mitgebrachten Texten zum Reinschnuppern. In der Poet’s Gallery wie jedes Jahr im Dezember, Hans Happel, mit Auf der Straße gefunden: Eine Liebe im 19. Jahrhundert, wie schon der Titel verrät, eine Liebesgeschichte der besonderen Art. Unsere Buch-Tipps im Dezember*: Jon Fosse: Ein Leuchten. Der eher schmale, als Roman bezeichnete Band, geprägt von Wiederholungsstrukturen, liest sich wie eine Meditation. Mit Abstand erinnert man eher einen Traum als eine Lektüre, einen Traum, der sich mit eigenen Bilderwelten zu verweben scheint. Zugleich ist es das Protokoll einer Irrfahrt durch eine undurchdringliche Winterwaldlandschaft mit ungewissem Ausgang. Micheal Krüger: Verabredung mit Dichtern. Erinnerungen und Begegnungen, ein profunder Streifzug anlässlich des 80. Geburtstags in diesen Tagen des langjährigen Leiters des Hanser Verlags durch die literarische Landschaft, in der neben den bekannten großen Namen auch eher leise Stimmen zu Wort kommen, die es zu entdecken gilt.Überdies Daniel Schreiber mit Die Zeit der Verluste, erhellende Bilanz, was der Autor persönlich, aber auch wir alle als Kollektiv die letzten drei Jahre erlitten und zu bewältigen hatten und haben..*Hier kann es aus organisatorischen Gründen zu Verzögerungen kommen, wofür wir um Verständnis bitten.
Wegzehrung
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Dezember 2023
Jeder Tag//Jeder tag/ist ein brief/Jeden abend/versiegeln wir ihn/
Die nacht/trägt ihn fort/Wer/empfängt ihn Reiner Kunze
Liebe Schreibfreudige, Freund:innen & Interessierte,
dies schmale Gedicht von Reiner Kunze, gewidmet seiner Frau Elisabeth, kommt uns wie gerufen. Gerade diese besonderen Tage im Dezember, beginnend mit der Adventszeit und mit dem 21. Dezember, der Wintersonnenwende, in die Rauhnächte mündend, laden ein, sie anders zu begehen, laden ein, einen Unterschied zu machen. Und in der Tat macht es einen Unterschied, jeden Tag als Brief anzusehen, ihn wie einen Brief zu lesen.
Ein Brief ist etwas Besonderes. Er ist speziell an uns gerichtet, wir sind der Adressat. Das erhöht unsere Aufmerksamkeit. Vermutlich lesen wir diesen Brief mit höchstem Interesse, lauschen ihm erwartungsvoll seine Botschaft ab. Und indem wir ihn am Abend, zum Abschluss des Tages, versiegeln, setzen wir damit ein Zeichen, dass der Inhalt des Briefes uns etwas bedeutet und schützenswert ist. So bleibt er uns erhalten, selbst wenn die Nacht ihn fortträgt. Der Frage Kunzes, ‚wer ihn empfängt‘, fügen wir noch eine weitere hinzu, ‚wohin trägt die Nacht den Brief‘. Hier gilt es wohl, die Sphäre des Sicht- oder Greifbaren hinter uns zu lassen, uns vielmehr einzulassen auf die Schwingung, die diese drei letzten Verse hier im offenen Raum in der Schwebe belassen.
Möge es uns gelingen, die vor uns liegende Zeit anders zu begehen, besagten Unterschied zu machen und dabei zur Ruhe zu kommen in diesen unruhigen Tagen. Und zum Schreiben!
In Verbundenheit, Ihre/Eure erf
fanger & fanger