+Dr. Erna R. Fanger und Hartmut Fanger MA
Seit über 25 Jahren erfolgreiche Dozenten für Kreatives und Literarisches Schreiben, Fernschule, Seminare, Lektorat
Neues aus unserer Website
Unter Offene Schreibgruppen online und Aktuell finden sich alle Infos & Termine. In der Poet’s Gallery überrascht Reinhard Glüer mit seiner wunderbar kafkaesken, so unheimlich wie tiefsinnigen Geschichte „Unsichtbar“. Unsere Buchtipps im September* unter dem Motto „frisch aufgelegt & reloaded“: Für Ersteres stehen Arno Geiger mit seinem Historienroman Reise nach Laredo, wo Karl V, in einem spanischen Kloster auf seinen Tod wartend und sein Leben reflektierend, im Zuge einer unverhofften Begegnung noch einmal aufbricht und per Pferd eine letzte Reise antritt ... Überdies Thomas Einfeldt mit seiner Novelle Frühschwimmen und Glu:ck finden, in der die beiden Protagonisten, jenseits der Lebensmitte mit Verlusterfahrung konfrontiert, gleichwohl angehalten sind, sich existenziellen Fragen zu stellen. Unter Kafka reloaded werfen wir überrascht einen Blick aus heutiger Sicht auf sein bahnbrechendes Werk Der Prozeß. Im Sachbuchbereich wiederum widmen sich Maggie Schauer und Nataly Bleuel, ausgewiesene Expertinnen ihres Fachs, in Die einfachste Psychotherapie der Welt der Heilung von Traumata, und dies nicht zuletzt über das autobiografisch Erzählen.
Wegzehrung
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September 2024
Wir spielen alle, wer es weiß, ist klug. Arthur Schnitzler, *1862, †1931
Liebe Schreibfreudige, Freund:innen & Interessierte,
nichts scheint schöpferischem Schaffen und Tun näher zu sein, als das Spiel. Und nicht nur Kinder erforschen die Welt im Spiel. So hat Einstein ihm selbst im Bereich der Wissenschaften seinen bedeutsamen Stellenwert eingeräumt – „Das Spiel ist die höchste Form der Forschung“. Nicht unerwähnt bleiben darf hier Schillers Spieltheorie: „Der Mensch ... ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
Doch was verbinden wir damit zu spielen. Im Gegensatz zum Ernst, der schwer und unbeweglich daherkommt, geht das freie Spiel, etwa beim Improvisieren in der Musik, mit Beweglichkeit, der Leichtigkeit des Schmetterlings einher. Sind wir auf den Ernst des Lebens fokussiert, neigen wir dazu, uns vor der uns umgebenden Vielfalt zu verschließen. Betrachten wir die Dinge hingegen eher spielerisch, sind wir offen, treibt uns Neugier an und Entdeckerlust, absichtslos, ohne einen bestimmten Zweck zu verfolgen, frei von Bewertung.
William Blake (1757, †1827) hat dies in einer
poetischen Momentaufnahme treffend zum Ausdruck gebracht, „Wer sich an die Freude bindet,/sieht, wie bald das Leben schwindet./ Doch wer sie küsset, wenn sie fliegt,/des Sonnenlicht niemals
versiegt.“ Spielen heißt vielleicht nichts anderes, als mit dem Leben fließen, sich an nichts zu binden, losgelöst und frei. In einem solchen Zustand schreiben wir fluid, ungefähr so, wie wir
flirten, lassen uns en passant streifen von einem Hauch von Zauber, der uns ein Lächeln in jede Zelle, jede Zeile senken mag – einmal mehr in diesem Sinne: Schreib dich in den Wandel
JETZT!
Herzlich Ihre/Eure erf
fanger & fanger